Denken. Nichtwissen. Experimentieren.  

„Beratung ist eine Dienstleistung, deren Gelingen äußerst unwahrscheinlich ist.“
Rudolf Wimmer

Trotzdem wird weltweit beraten, was das Zeug hält. Die Ansätze sind so vielfältig, wie die Berater selbst. Erstaunlicherweise gibt es zufriedene Kunden! 
Beratung als Prozess verstanden gelingt dann, wenn es möglich ist eine „helfende Beziehung“ aufzubauen, das heißt ein vertrauensvolles Gespräch von Herz zu Herz zu führen. Das habe ich von Edgar H. Schein, Peter M. Senge, Daniel Goleman, meinen spirituellen Lehrern und den alten Philosophen in vielen Jahren eigener Praxis gelernt. Beratung sollte eine Unterstützung des Könnens sein, ein Freisetzen von Veränderungsenergie durch Erkenntnis, Ermutigung und ausprobieren. Auf diese Weise wird Denken praktisch und wirkt als transformatorische Kraft.

Lust auf eigenes Denken sollte auch radikal sein. Die Bedeutung von „radikal“ verlangt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Diese Haltung stellt an die eigene achtsame Wahrnehmung höchste Ansprüche. Try and Error, Zeit für Betrachtungen, und ein unternehmerischer Geist bilden die Grundlagen für Experimente. Keine Angst vor Fehlern oder dem eigenen Scheitern gehören dazu. Der Druck der „Null-Fehler-Kultur“ ist ein Irrweg für lernende Menschen.

Es erfordert wirklich Mut, sich zum Nichtwissen zu bekennen, sich einzugestehen, dass man etwas nicht weiß....keine Ahnung hat, was der nächste Schritt sein könnte. Ganz im Sinne von Sokrates. Es bedeutet aber auch, die Zukunft nicht nur mit dem Wissen aus der Vergangenheit zu gestalten. Die Fähigkeit des Ent-Lernens, das Verlassen alter untauglicher Konzepte, ist überlebensnotwendig geworden. Das Muster „Mehr vom Gleichen“ taugt wohl nicht zur Lösung anstehender Probleme. Wie kommt das Neue in unsere Welt?

Die weltweit diskutierte U-Theorie – eine sehr ausgereifte soziale Technik - von Otto Scharmer nennt diesen Punkt Presencing – anwesend werden. An diesem „Null-Punkt“ einer U-förmig verlaufenden Denkbewegung, stellen sich erneut die philosophischen Fragen: Wer bin ich? Was für eine Arbeit mache ich hier eigentlich? Was will die Zukunft von mir/ uns?

Prüfet alles! Was gut ist behaltet, was nicht gut ist, lasst los. So steht es bereits im Thomas Evangelium. Ich verstehe es als Aufruf für ein experimentelleres Leben in Zeiten der Unsicherheit und zunehmenden Orientierungskrise. Auf diese Weise denken und probieren wir uns in eine lebenswerte Zukunft, indem wir aus geprüften Gründen unsere Entscheidungen treffen.
Unser Denken ist immer in Bewegung - wir haben Verantwortung für die Richtung. Machen wir von unseren Verstandeskräften intensiven Gebrauch. Experimentieren Sie mit Ihren Möglichkeiten. Ich begleite Sie gerne dabei. 

Meine Erfahrungen mit der Philosophischen Praxis verändern sich kontinuierlich. Sie ist ein Baukasten, in dem ich die einzelnen Teile ständig überprüfe. Die Zukunft fordert von uns menschlich hervorragende Qualitäten, um mit unerwarteten, überraschenden komplexen Situationen besser fertig zu werden. Dazu gehört in erster Linie konstruktive Konfliktaustragung, die Fähigkeit zur Kooperation und Führen mit Herz und Verstand.
Sie wissen doch: Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken und hervorzubringen.

Vertrauen Sie zuerst sich selbst. Was ist also Ihr nächster Schritt?

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